9/14/2014

Nordlys

Hallo ihr Lieben :)

Freitagabend wollten Anne-Sophie (eine der französischen Medizinstudenten) und ich mit ein paar Leuten eigentlich ein bisschen grillen, aber da außer uns niemand gekommen ist (es war auch Kulturnacht in Trondheim, da sind viele hingegangen), haben wir zu zweit den Einweggrill angeschmissen! Wir sind draußen sitzen geblieben, bis es so gegen 9 schon ziemlich dunkel war, also sind wir reingegangen, um uns mit Tee aufzuwärmen und alle paar Minuten die Nordlichter-Vorhersage (http://www.softservenews.com/Aurora.htm) zu checken. Man kann zwar nicht genau sagen, wann die Nordlichter zu sehen sind, aber man kann die Stärke des Magnetischen Sturms messen, und sagen, wann er welche Stärke annimmt. Zusätzlich gibt es einen Haufen Diagramme, die zeigen, wo man mit wieviel prozentiger Wahrscheinlichkeit ein paar Nordlichter sehen kann. Das ist wirklich eine Wissenschaft für sich.
Freitagnacht gab es einen starken Magnetischen Sturm, sodass die Wahrscheinlichkeit recht hoch war (ich hab gelesen, dass es auch in Hamburg eventuell zu sehen sein sollte; ist das jemandem gelungen? :D). Wir sind also gegen 11 rausgelaufen und haben sogar umringt von den Straßenlaternen des Studentenwohnheims ein bisschen was sehen können. Auf einer Joggingstrecke, auf der ich manchmal laufe, gibt es einen Hügel ohne irgendwelches künstliches Licht, also sind wir da hingegangen. Der Mond war fast voll in der Nacht, deshalb gab es recht viel natürliches Licht und um den Hügel herum standen viele Bäume, sodass mit nicht wirklich weit gucken konnte (nächstes Mal wollen wir ans Wasser, da soll man einen tollen Blick auf alles haben).
Mit Nordlichtern muss man ziemlich Geduld haben; sie kommen in unregelmäßigen Abständen zum Vorschein. Falls ihr noch nie Nordlichter live gesehen habt, seid gewarnt: Die sehen nicht unbedingt so aus, wie auf den schönen Fotos im Internet! In jeden Falle haben sie eine grüne Färbung, tauchen manchmal auch in diesen sich windenden Wänden auf, die man auf Bildern immer sieht. Wir haben es aber anders erlebt: Lange ist nichts passiert, und plötzlich war der ganze Himmel über uns grünlich gefärbt. Man sieht Strömungsmuster, teilweise sogar grüne Flächen, manchmal einen grünen Streifen am Horizont. Das menschliche Auge ist nicht so richtig für die 'künstlerische Betrachtung' der Lichter geeignet; sie werden nach einiger Zeit des Starrens müde und man kann das Kommen und Gehen der Lichter nicht so gut verfolgen. Plötzlich ist da was, vielleicht auch ein starkes Licht, man blinzelt- und schwupps, alles wieder weg. Auf jeden Fall ist es ein atemberaubendes Naturschauspiel! Ich hoffe sehr, dass ich das noch einige Male zu sehen bekommen ^^
Vor zwei Wochen hatte man schonmal die Möglichkeit, die Nordlichter zu sehen; allerdings wusste ich das da noch nicht, und sie kamen wohl auch erst ziemlich spät in der Nacht, viertel nach 2 oder so. Man hat trotz Vorhersage-Websites keine Garantie, dass man sie sieht.
Ich würde euch gern ein Foto von den Lichtern zeigen, aber meine Handykamera hat ein schwarzes Bild aufgenommen :D Man braucht schon eine gute Kamera und die richtigen Einstellungen.

Also, soweit von meiner ersten Nordlichtererfahrung! Den Rest des Wochenendes habe ich mit meinen zeitintensiven Uniaufgaben verbracht (und einer gelegentlichen Pause mit Serie gucken ;)) :D Damn, ich freu mich schon, wenn der September vorbei ist, dann ist nämlich auch das deutsche Semester vorbei, und ich muss nichts mehr in Hamburg einreichen. Dafür rücken dann im Oktober hier die Abgabetermine näher. Schon komisch, wenn ich vor Weihnachten wiederkomme, habe ich 3 1/2 Monate mal nichts für die Uni zu tun; das ist wirklich erfrischend und hält mich bei der Stange mit meinen Schreib-, Lese- und Recherchearbeiten :)

Ich wünsch euch noch einen schönen Sonntag,
eure Katrin